Ein Antidot gegen Informationsflut
Es gibt doch schon zu viel Geschriebenes! Beipackzettel sind ein schlechtes Beispiel für Patienteninformation, sie stiften Unsicherheit und Verwirrung und tragen oft dazu bei, dass die Compliance noch schlechter wird.
In unzähligen Gesprächen versuchen wir praktizierenden Ärztinnen und Ärzte, die Information auf das Wesentliche und Einfache «herunterzubrechen». Jede und jeder hat die Erfahrung gemacht, dass dies nicht immer gelingt und enorm viel Zeit beansprucht. Nun können die Infoblätter das Gespräch nicht ersetzen, aber sie sind eine grosse Hilfe für Patienten und Ärzte. Das Erstellen solcher Informationen verlangt ein enormes Know-how und nicht zuletzt einen souveränen Umgang mit der Sprache. Es ist ja so viel einfacher, Beipackzettel von der Grösse von Tischservietten mit Text zu füllen (nicht zuletzt haben die Juristen der Firmen einen grossen Einfluss auf die «Vollständigkeit» der Informationen).
Die neuen Informationsblätter basieren auf der reichen Erfahrung des Infomed-Teams, die einerseits aus dem Alltag der Sprechstunde schöpft, andererseits die Handschrift des klinischen Pharmakologen trägt. Unschwer erkennt man den legendären «Etzel-Gysling-Stil», der sich dadurch auszeichnet, scheinbar mühelos komplizierte Sachverhalte so darzustellen, dass sie gut verständlich werden. Eine grosse Herausforderung war demnach die sprachliche Umsetzung in einfache verständliche Sätze.
In Anlehnung an das Diktum, ein guter Chirurg wisse, wie man operiert, ein besserer, wann man operiert, und der beste, wann man nicht operiert, könnte man sagen: Der beste Arzt weiss, welche Informationen er lieber weglässt und welche minimale und doch unabdingbare Information er abgeben muss!
Edy Riesen