Die hochkomplexe und geniale Bau- und Funktionsweise des Gehörapparats konnte mich wieder einmal in Bann ziehen. Ich konnte beobachten, wie der Steigbügel den Schalldruck über das ovale Fenster des Innenohrs überträgt und weiterverfolgen, wie die durch Kolbenbewegungen des Steigbügels ausgelösten Volumenverschiebungen in der Cochlea eine Wanderwelle im Endolymphschlauch und an der proximal starren und distal beweglicheren Basilarmembran auslöst, die proximal eine kleine Amplitude für die hohen Frequenzen und gegen die Schneckenspitze immer stärker ausschlagende Amplituden für die tiefen Frequenzen erzeugt. Weiter konnte ich bewundern, wie die perfekte Dreierphalanx der äusseren Haarzellen, welche die Schallsignale verstärken und damit die Frequenzselektivität
erhöhen, diese verstärkten Frequenzen an die benachbarten inneren Haarzellen weitergeben, die als Nervenimpulse im Gehirn weiterverarbeitet werden. Der Film über eine tanzende Haarzelle, den uns Prof. Kleinjung vorführte, kann unter
www.youtube.com/watch?v=08QG0eV6tx8 angesehen werden.