In welchen Bereichen gab es Probleme? – Ein Rückblick

Big-Bang introduction of an Clinical Information System

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Affiliations
Medizin-Informatik, Universitätsklinik Balgrist, Zürich, Switzerland

Publié le 15.10.2014

Einleitung

In den nächsten Jahren werden vermehrt Ablösungen von bereits bestehenden Klinik-Informations-Systemen (KIS) zu erwarten sein. Dies, weil das vorhandene System nicht weiterentwickelt wird oder weil Spitäler fusionieren. Die Situation gegenüber einer Neueinführung, wie sie in den vergangenen Jahren üblich war, ist neu. Es geht darum, ein elektronisches System oder mehrere unterschiedliche Systeme in ein neues KIS zu überführen.

Zielsetzungen

In der vorliegenden Arbeit wird dargestellt, welche Punkte für eine sogenannte «Big-Bang»-Einführung als wichtig identifiziert und wie diese in der Evaluation schliesslich beurteilt wurden.
Die Vorbereitungen, die Einführungs- und Nachbearbeitungsphase werden im Einzelnen betrachtet und geben Aufschluss über den Fokus des «Alles auf einmal». In den genannten Phasen sind folgende Themen wichtig (und schwierig) geworden: Vorprojekt (Ausschreibung, Pflichtenheft, Projektplanung), Änderungen im Projektziel (moving target), Vorbereitungen im IT-Umfeld, Prozesse und Schulungen, Begleitung nach Einführung.

Material und Methodik

Grundlagen sind die Dokumentationen der Ausschreibung, der Offerte und des Projektabschlusses. Zudem fliessen die persönlichen Erfahrungen der Beteiligten in die Beschreibungen der Themen ein.

Resultate

Der Big-Bang ist gelungen. Allerdings sind die Bereinigungsarbeiten gross und der Druck, der sowohl auf der KIS-Crew als auch auf Anbieterseite aufgebaut wurde, war zumindest in den ersten Monaten sehr gross. Der Sofort-Wechsel war für das reibungslose Funktionieren des gesamten Spitalbetriebs notwendig. So konnte vermieden werden, dass Funktionen zurückgebaut werden mussten oder dass während einer gewissen Zeit parallel mit den alten Systemen und dem neuen System gearbeitet werden musste.

Diskussion

Ein Big-Bang lohnt sich, weil Parallelitäten vermieden werden können. Insgesamt ist aber eine umfangreiche Vorbereitung notwendig, damit es am Tag X funktioniert. Eine gute Vorbereitung hilft auch, mit gewissen Unschärfen umgehen zu können. Zudem werden die meisten Unsicherheiten mit der Begleitung von instruiertem Personal aufgefangen. Regelmässige Besprechungen der an den Prozessen Beteiligten halfen über die Funktionen des KIS hinaus Vereinbarungen zur angepassten Zusammenarbeit zu treffen.
Korrespondenz:

Martin Lysser

Universitätsklinik Balgrist

Medizin-Informatik

Forchstrasse 340

CH-8008 Zürich

martin.lysser[at]balgrist.ch
1 Uniklinik Balgrist, Ausschreibung für ein Klinik-Informations-System KIS, Zürich, 2011, Uniklinik Balgrist.
2 Hug K. H+S Kommunikation AG, Projektabschlussbericht, Zürich, 2014, Uniklinik Balgrist.

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