Umgang mit Blasenkathetern

Umgang mit Blasenkathetern

Leserbrief
Édition
2017/18
DOI:
https://doi.org/10.4414/fms.2017.02960
Forum Med Suisse 2017;17(18):416

Publié le 02.05.2017

Umgang mit Blasenkathetern

Leserbrief zu: Miranda E, Boillat C, Kherad O. Dauerkatheter ohne angemessene Indikation vermeiden. Schweiz Med Forum. 2017;17(05):102–4.
Mit Interesse haben wir den Beitrag gelesen. Wir unterstützen die darin dargelegten For­derungen. Allerdings sind Veränderungen im Praxisalltag häufig schwierig umzusetzen, weshalb die Stiftung Patientensicherheit Schweiz und Swissnoso das Pilotprogramm «progress! Sicherheit bei Blasenkathetern» ­gemeinsam lanciert haben [1]. Im Rahmen des Programms erhalten die Spitäler die nötige Unterstützung, um nachhaltig Veränderungen im Umgang mit Blasenkathetern zu erzielen. Das Pilotprogramm setzt die im Artikel geforderten Massnahmen in die Praxis um. Wie in einer weiteren Ausgabe der SAEZ [2] beschrieben, implementieren sieben Schweizer Spitäler ein Interven­tionsbündel, mit dem Ziel, Blasenkatheter nur bei klarer Indika­tionsstellung einzulegen, unnötige Katheter so rasch wie möglich wieder zu entfernen und die Einlage durch Schulung des Personals sicherer zu ­machen. Das Interventionsbündel besteht aus einer evidenzbasierten Indika­tionsliste, der täglichen Überprüfung der Notwendigkeit des Katheters mittels eines Reminder und der Schulung des Personals in Theorie und Praxis. Aufschluss über die Wirksamkeit der Intervention gibt die begleitende Evaluation, bestehend aus Surveillance, Mitarbeiterbefragung und Prozessevaluation. Wie das Interventionsbündel am besten in die Praxis umzusetzen ist, beschreibt die letzten November publizierte Handlungsempfehlung: «Schriftenreihe Nr. 9, Sicherheit bei Blasenkathetern», die über www.patientensicherheit.ch bezogen werden kann. Die Schriftenreihe enthält Daten zur ­Epidemiologie, Pathogenese und Diagnostik von katheterassoziierten Komplikationen, stellt bewährte Interventionen vor, beschreibt das im Programm empfohlene Interventionsbündel und liefert Vorschläge für eine effektive Umsetzung.
Wir begrüssen es sehr, dass verschiedene Akteure und Initia­tiven wie «Smarter Medicine» das Thema aufgenommen haben, um den Umgang mit Blasenkathetern nachhaltig zu verbessern.
Dr. sc. nat. Stephanie Züllig
Programmleiterin «progress! Sicherheit bei Blasenkathetern»
Patientensicherheit Schweiz
Asylstrasse 77
CH-8032 Zürich
zuellig[at]patientensicherheit.ch
1 Züllig S, Marschall J, Leuthold M. «Sicherheit bei Blasenkathetern». SAEZ 2015;96­(38):1358–9.
2 Züllig S. Blasenkatheter gezielt einsetzen: seltener, kürzer, sicherer! SAEZ 2016;97(46):1604.

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