Zukunft der Stiftung für Patientensicherheit Schweiz ungewiss?

Briefe / Mitteilungen
Édition
2022/0102
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2022.20447
Bull Med Suisses. 2022;103(0102):28

Publié le 04.01.2022

Zukunft der Stiftung für Patienten­sicherheit Schweiz ungewiss?

Im Monat Dezember 2021 berichteten diverse Medien über Probleme bei der Stiftung für ­Patientensicherheit Schweiz, so u.a. SRF: Bei der Stiftung, die sich für mehr Sicherheit für ­Patienten bei Operationen einsetzt, ist die Finanzierung gefährdet. AZ: «Bittere Neben­wirkung»: Stiftung Patientensicherheit gerät wegen Qualitätsgesetz in finanzielle Not.
Ein deutliches Zeichen, dass die Zukunft der Stiftung Patientensicherheit Schweiz in der heutigen Form bedroht ist, ist die Kündigung ihres Direktors Prof. Dr. David Schwappach, des eigentlichen Kopfs der Organisation. Er habe aus Enttäuschung gekündigt, sagt Stiftungsratspräsident Dieter Conen. Aus Enttäuschung über die fehlende finanzielle Per­spektive: Denn durch eine kürzliche Gesetzesänderung erhält die Stiftung kein Geld mehr von den Kantonen. Nun fehle die Planungs­sicherheit. Niemand will das Ende – aber wo ist die Lösung?
Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz ist eine Perle bzw. ein exzellentes Kompetenzzentrum im schweizerischen Gesundheits­wesen. Seit beinahe 20 Jahren entwickelt und lanciert sie Programme zur Qualitätsentwicklung und für die Patientensicherheit, und dies mit einer neutralen Expertenorganisation. Ich verstehe den Ärger und das Missbehagen dieser Stiftung, wenn nun ein neues 15-köpfiges Gremium eingesetzt wird, dem ein Betrag von 45 Millionen bis 2024 zur Verfügung gestellt wird, was vermutlich ein Vielfaches von dem ist, mit dem die Stiftung haushalten muss. Die Stiftung wird nicht mehr der Thinktank sein, der sie bisher war, da sie zu einem reinen Auftragnehmer degradiert wird. Ich befürchte, dass diese neue Kommission im Rahmen einer aufgeblähten und administrativen Organisation vermutlich viel Leerlauf produzieren wird. Da hat sich die Stiftung für Patienten­sicherheit in den letzten Jahren mit der Entwicklung und der Umsetzung von Projekten national profiliert und dafür viel Lob und Anerkennung erhalten.

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