‘Weniger ist mehr’ gilt als Prinzip natürlich auch für die Landwirtschaft hier. «Mit unserem Wahn, immer noch mehr Kilos, mehr Ertrag zu erwirtschaften, haben wir unsere Pflanzen und Tiere genetisch verändert. Ob und wie wir das alles verdauen können, interessiert niemanden», das wisse sie spätestens seit ihrer Ausbildung in einer renommierten Landwirtschaftsschule. «In Hohenrain habe ich vor allem erfahren, dass es noch viel schlimmer ist, als ich dachte mit der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, dort habe ich vor allem gelernt, was ich nicht will», stellt Olga Felix fest – und macht gleich auch den Unterschied zwischen ‘Demeter’ und ‘Bio’: «Die Bio-Produktion ist immer noch über weite Strecken ein Kampf gegen die Natur, und der wird halt auch mit Giften geführt, Kupfer und Schwefel zum Beispiel.» Sie wolle mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie, das sei ein Grundsatzentscheid, «so, wie eine Frau auch nicht nur ein bisschen schwanger sein kann». Pflanzenschutzmittel würden hier also nicht verwendet, erklärt Felix, «wir stärken unsere Pflanzen mit Mikroorganismen – ähnlich, wie das auch in unserem Darm geschieht». Auch in ihrer Praxis sehe sie sich nicht primär als Heilerin, die Prävention stehe für sie im Vordergrund, «und hier ist eine gesunde Ernährung das A und O». Sie sei überzeugt davon, dass beispielsweise Gluten- und Laktose-Intoleranzen oder Cholesterin-Probleme auf eine ungesunde Produktion und Ernährung zurückzuführen seien, sagt Felix. Und fügt hinzu: «Wachstumsförderer, Hormone und Kraftfutter verändern beim Fleisch die Zusammensetzung der Fette, und die kennen unsere Körper halt nicht.» Mit solchen Aussagen macht sie die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Medizin, und damit den inneren Zusammenhang zwischen ihren beiden Berufen, endgültig klar.
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