Preisverleihungen SGAIM und SGAIM Foundation 2023

Nachwuchsforschende gefördert

News
Ausgabe
2023/07
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2023.10721
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2023;23(07):200

Publiziert am 05.07.2023

Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) fördert Forschung und Innovation im Bereich der medizinischen Grundversorgung, unter anderem mit der jährlichen Vergabe von wissenschaftlichen Preisen. Anlässlich des 7. SGAIM Frühjahrskongresses in Basel wurden diverse Forschende für ihre Beiträge zugunsten eines starken Fachbereichs gewürdigt.
Vier Forscherinnen und Forscher würdigte die SGAIM Foundation für ihre Projekte zur Diagnosequalität, und ein Nachwuchsforscher wurde mit dem SGAIM Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Daneben erhielten diverse Nachwuchsforschende Preise für die besten Poster und freien Mitteilungen.

Zum Wohle der Patientinnen und Patienten

Die Forschungsstiftung der SGAIM förderte mit ihrer diesjährigen Projektausschreibung zum Thema «Diagnostische Qualität und Exzellenz» Forschungsprojekte, welche die Diagnosequalität, Diagnoseprozesse und/oder diagnostische Fehler untersuchen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Vier medizinisch-wissenschaftliche Projekte wurden mit je 50 000 Franken unterstützt.
Die eingereichten Projekte untermauern das Engagement der Forschenden in der Allgemeinen Inneren Medizin zur optimalen Patientenversorgung. So hat das Projekt von Dr. Stefanie Mosimann (Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern) das Potenzial, den diagnostischen Prozess bei älteren hospitalisierten Delir-Patientinnen und -Patienten zu verbessern. Das Forschungsprojekt von Fabian Brennecke optimiert durch einen verbesserten Informationsfluss zwischen den Gesundheitsfachpersonen die Patientenbehandlung, da so Fehler vermieden werden. Das geförderte Projekt von Dr. med. Caterina Eva Marx (Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern) sensibilisiert Fachpersonen für Fehlerursachen und identifiziert klinische Prädiktoren, damit zukünftig Diagnosefehler antizipiert und gezielte Massnahmen zur Fehlerreduktion umgesetzt werden können.

Förderung von Nachwuchsforschenden

Die SGAIM unterstreicht mit den Preisvergaben auch den hohen Stellenwert der Forschung in der Allgemeinen Inneren Medizin und fördert gezielt Nachwuchstalente. «An unserem Projekt sind junge Internistinnen und Internisten beteiligt, denen die Unterstützung der SGAIM Foundation hilft, in der Forschung Fuss zu fassen», sagt Dr. med. Caterina Eva Marx. Sie erhält für ihr Forschungsprojekt zu diagnostischen Fehlern einen der vier hochdotierten Forschungsgrants der SGAIM Foundation. Auch junge Forschende, die bereits erste Erfolge verbuchen können, werden gezielt gefördert, so beispielsweise Dr. med. Thomas Brahier (Universitätsspital Lausanne), der mit seinem Forschungsprojekt zu unnötigen mikrobiologischen Tests Gesundheitskosten sparen möchte. «Die Unterstützung der SGAIM Foundation wird ein Beschleuniger für meine Karriere als klinischer Arzt und Forscher», sagt er.

Vernetzung und Synergien unterstützen

Mit diversen Massnahmen und Fördermitteln unterstützt die SGAIM Forschende und vernetzt diese untereinander, um Synergien zu fördern. «Der SGAIM Preis ist eine erfreuliche Anerkennung einer Zusammenarbeit von Forschenden aus neun Spitälern aus der ganzen Schweiz», sagt der mit dem diesjährigen SGAIM Preis gewürdigte Oberarzt aus dem Spital Emmental, Dr. med. Neal Breakey. Das Forschungsprojekt von Dr. Breakey untersuchte eine in der Forschung häufig vernachlässigte Personengruppe von über 65-Jährigen. Es gab bisher nämlich nur wenig Daten dazu, wie häufig Thrombophilie-Risikofaktoren bei älteren Patientinnen und Patienten mit einer venösen Thromboembolie vorkommen, und auch das Wissen über ihre Bedeutung für das Wiederauftreten oder die Mortalität in dieser Gruppe ist begrenzt. Ebenso schliesst das Forschungsprojekt von Dr. Brahier hospitalisierte Patientinnen und Patienten mit einer Lungenentzündung in den Universitätsspitälern Basel, Bern, Zürich, Lausanne oder Genf ein, um den Einsatz und die Auswirkungen von mikrobiologischen Tests zu untersuchen. Durch die Optimierung ihres Einsatzes könnten Gesundheitskosten gesenkt und unnötige Tests vermieden werden.
Die diesjährigen Forschungsgrants der SGAIM Foundation in der Höhe von je 50 000 CHF gehen an:
Dr. med. Stefanie Mosimann, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern
Dr. med. Caterina Eva Marx, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern
Fabian Brennecke, Kantonsspital Baden AG, Departement Innere Medizin, Baden
Dr. med. Thomas Brahier, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois CHUV
Der diesjährige SGAIM Preis in der Höhe von 10 000 CHF geht an:
Dr. med. Neal Breakey, Spital Emmental
Weitere Preisverleihungen:
Beste Poster:
1. Preis (Preissumme 1000 CHF): Ali El Rida El Masri
2. Preis (Preissumme 2000 CHF): Rahel Villiger
3. Preis (Preissumme 3000 CHF): Garance Horisberger
Beste freie Mitteilungen:
1. Preis (Preissumme 3000 CHF): Mirah Stuber
2. Preis (Preissumme 2000 CHF): Sebastian Gross
3. Preis (Preissumme 1000 CHF): Carole Bandiera
Beste Poster junger Forschender (gestiftet vom Schweizerischen Ärzteverlag EMH):
1. Preis (Preissumme 1000 CHF): André Alves
2. Preis (Preissumme 500 CHF): Angela Flavia Mosimann
3. Preis (Preissumme 250 CHF): Rebeka Mali
Lea Muntwyler, SGAIM
Verantwortliche Kommunikation/Marketing
Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM)
Monbijoustrasse 43, Postfach, CH-3001 Bern
lea.muntwyler[at]sgaim.ch

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